Bauernhoftiere auf Englisch
Bauernhoftiere auf Englisch zu lernen, ist ein Thema, das den Kindern im Kindergarten immer sehr gut gefällt, denn die Kinder lieben Tiere. Diese Beispielstunde aus einem Kindergarten zum Thema „Bauernhoftiere“ soll anschaulich machen, wie wir an das Thema „Altersgerechtes und spielerisches Erlernen einer Sprache“ herangehen.
Am liebsten würden wir hier natürlich ein Video veröffentlichen, damit du einen besseren Eindruck davon bekommst, was wir hier – leider aus Datenschutzgründen nur in Bild- und Textform – zusammengetragen haben. Wir hoffen, dass du es dir trotzdem gut vorstellen kannst. Wir haben uns Mühe gegeben, den Ablauf möglichst detailliert darzustellen und haben am Ende des Artikels auch noch ein paar weitere Tipps und Anregungen für Erweiterungen der Spiele zum Thema Farben ergänzt. Bei Fragen oder Anregungen dazu kannst du uns gern unten einen Kommentar hinterlassen.
Beginn der Englisch-Stunde: Tiere vom Bauernhof einfangen
Stell dir eine Kita-Gruppe mit 16 Kindern vor. Wir hatten in den letzten Wochen schon sechs Mal gemeinsam Englisch. Alle sitzen mit mir im Kreis. Wir begrüßen uns mit „Hello“ und „Good morning“ und winken einander zu.
In der vergangenen Woche haben wir zum ersten Mal die zwölf neuen englischen Wörter von den Bauernhoftieren gehört und das Lied „Old MacDonald had a farm“ gesungen.
Vorbereitung des Spiels
Ich lege in die Mitte des Kreises – für alle Kinder gut sichtbar – ein A4-Blatt mit gelben, braunen und grünen Kästchen, drumherum Linien.
Einordnung durch Fragen
Es wäre leicht, jetzt zu sagen, dass das ein Bauernhof ist. Für die Kinder ist es aber viel spannender, wenn sie das selbst herausfinden können. Also stelle ich die Frage: „Was seht ihr und was könnte das hier sein?“
Der erste entdeckt den Traktor. Ein anderer, dass das Grüne doch Gras auf der Wiese ist. Ein anderer findet heraus, dass das Gelbe dann bestimmt Sand ist und das Braune die Erde. Die Kinder erkennen auch, dass die blauen Flächen Pfützen oder kleine Seen sein könnten. Jemand erklärt den anderen dann auch noch, dass die Linien drumherum bestimmt Zäune sind, weil die Tiere ja nicht alle einfach herumlaufen dürfen. Und so lasse ich den Kindern einige Minuten Zeit, den anderen ihre Ideen mitzuteilen.
Dann stelle ich die Frage, warum denn auf diesem Bauernhof keine Tiere sind. Die Kinder äußern ihre Vermutungen. In einem Punkt sind Kinder sehr verlässlich: Es dauert meist nicht lange und einer sagt, dass die Tiere bestimmt weggelaufen sind.
Zeit für eine Geschichte …
Und dann erzähle ich den Kindern eine kurze, erdachte Geschichte. Ich versuche, dies durch das Spiel mit der Stimme und der Änderung der Lautstärke besonders spannend zu machen, ich möchte durch die spannende Erzählweise ihre Phantasie anregen und sie in die Geschichte mit hineinziehen: „Habt ihr heute Morgen zu Hause die Nachrichten im Radio gehört? Der Nachrichtensprecher hat gesagt, dass hier bei uns in …………. auf einem Bauernhof der Bauer gestern Abend vergessen hat, das Tor zuzumachen. (Ich zeige auf dem Blatt in der Mitte auf das offene Tor.) Und heute früh hat er gemerkt, dass …“ Ich spreche den letzten Teil ganz langsam und die Kinder vervollständigen – so wie von mir gewünscht – meinen Satz: „… alle Tiere weggelaufen sind.“
Wiederholung der Wörter
Ich nehme nacheinander die Bauernhoftiere aus der Schachtel, deren englische Wörter wir die Woche davor zum ersten Mal gelernt haben, und stelle sie neben das Blatt auf den Boden. Manche englische Tierwörter sage ich allein, bei den einfacheren Wörtern zeige ich das Tier und die Kinder nennen beim Hinstellen den englischen Namen (meist sind es dog, cat, cow, horse, duck, …).
Die Kinder werden aktiv
Wenn alle Tiere aufgebaut sind und die Kinder – so ganz nebenbei – die Wörter nochmal wiederholt und vielleicht sogar schon laut mitgesprochen haben, frage ich, ob sie bitte helfen könnten, die Tiere wieder einzufangen und nach Hause zu bringen.
Jonas links neben mir ist der erste Lehrer und darf für Amelie ein Tier aussuchen. Er sagt „Kuh“ und ich frage, ob er sich noch an das englische Wort erinnern kann. Er weiß es noch. (Falls nicht, bitte ich die anderen Kinder um Hilfe). Amelie darf also „cow“ einfangen und stellt sie auf den Bauernhof auf ein braunes Feld. Marius sagt, dass es doch für die Kuh viel schöner wäre, wenn sie auf einem Feld mit Wiese sein könnte, denn sie will doch Gras fressen und keine Erde. Andere Kinder stimmen zu. Bei „horse“ schlagen die Kinder einen Tausch vor. Die Schafe müssen also in ein kleineres Gehege umziehen, damit die Pferde mehr Platz zum Herumlaufen und Springen haben.
Und so geht es im Kreis weiter, bis jeder einmal ein Tier für ein anderes Kind aussuchen und eins retten konnte. Die Jungen und Mädchen sprechen über ihre Erfahrungen mit den Tieren und manchmal auch von Urlaubs-Erlebnissen auf einem Bauernhof. (Hier muss man dann meist schnell unterbrechen, sonst finden die Kinder kein Ende …) Elias schlägt vor, dass „dog“ doch vorne das Tor bewachen könnte. Marielle weiß, dass „cat“ gern klettert und möchte, dass wir sie nicht in einen Käfig, sondern auf einen Zaun setzen. „Die kann man doch nicht einsperren, die wollen doch Mäuse fangen.“
Und so gehen ganz schnell 25 Minuten herum. Die Kinder sind voll in der Geschichte drin und retten die Bauernhoftiere. Für Drei- bis Fünfjährige ist das absolut kurzweilig und lehrreich. Eigentlich muss man als anwesender „Lehrer“ nichts „lehren“, sondern nur anleiten, den passenden Rahmen schaffen und die richtigen Fragen stellen.
Bauernhoftiere auf Englisch: Erweiterungsmöglichkeiten
Wenn mehr als eine halbe Stunde Zeit ist, kann man auch weiterführende Fragen zu den Bauernhoftieren mit einbauen:
- Was machen die Tiere auf dem Bauernhof (bewachen, Mäuse fangen, …)?
- Wofür brauchen wir die Tiere (Hühner für Eier, Schafe für Wolle, Kühe für Milch, …)?
- Was muss der Bauer machen, damit es den Tieren gutgeht?
Natürlich lassen sich hier auch einige der zahlreichen Beschäftigungen und Bastelangebote zum Thema Bauernhoftiere mit einbauen. Man sollte dann aber darauf achten, dass diese Aktivitäten immer einen Bezug zum Englischlernen haben.
Verabschiedung mit dem Lied „Old MacDonald had a farm“
Wenn alle Bauernhoftiere wieder zu Hause sind, bedanke ich mich mit einem riesengroßen „Thank You“ bei den Kindern und erkläre, dass der Bauer jetzt bestimmt sehr froh ist, dass alle Tiere wiedergefunden und gesund zurückgebracht wurden.
Anschließend singen wir am Ende unserer heutigen Englischstunde noch ein paar Strophen von „Old MacDonald had a farm“. Die Kinder wählen auf Englisch aus, welche Tiere sie nehmen wollen.
Ich erkläre den Kindern nach dem Lied, dass wir uns in der nächsten Woche mit einem Zauberstab gegenseitig in Bauernhoftiere verwandeln werden und dass es gut wäre, wenn sich jedes Kind bis dahin drei bis vier englische Wörter merkt. Ich bitte die Kinder, nochmal genau zuzuhören und mitzusprechen, während ich die Bauernhoftiere wieder einzeln in die Hand nehme, mit den Kindern gemeinsam das englische Wort sage und es in die Schachtel zurücklege.
Auswertung der Stunde
Es geht aus meiner Sicht gar nicht so sehr darum, dass die Kinder in unserer Englischzeit ständig Englisch sprechen und die Wörter perfekt kennen. Es ist ja erst das zweite Mal, dass sie die englischen Tierwörter hören. Mein Ziel dieser Stunde ist es, dass möglichst alle Kinder sicher die zwölf englischen Tierwörter verstehen und zuordnen können. Und das hat bei den meisten schon super – auch ohne Hilfe – funktioniert.
Die Jungen und Mädchen haben die Wörter gehört, sie haben für die anderen Kinder ein Tier ausgesucht und laut genannt, sie konnten die Tiere in die Hand nehmen und ihnen einen Platz auf dem Bauernhof suchen. Sie waren in der für sie glaubhaften Geschichte voll dabei und sehr interessiert, dass es den Tieren gutgeht. Die Kinder konnten den anderen ihr Wissen und ihre Erfahrungen, die sie mit Tieren gemacht haben, mitteilen. Sie haben gemeinsam einen vielleicht etwas besseren Platz für das Tier gefunden.
Die Kinder bekommen ein riesengroßes Dankeschön für ihre “Arbeit”, das gibt ihnen Anerkennung und ein gesundes Selbstwertgefühl. Manche waren sehr stolz auf sich und haben den Eltern voller Freude zu Hause berichtet, dass sie die Tiere vom Bauernhof gerettet haben. Die Kinder haben in dieser halben Stunde viel gelernt – nicht nur englische Wörter.
Falls ihr Fragen zu dieser thematischen Beispielstunde habt, dann schreibt einfach eine Nachricht in die Kommentare.
Bauernhoftiere auf Englisch – weitere Spielideen
Vorschlag 1: Jedes Kind nennt sein Lieblingstier vom Bauernhof auf Englisch: „I like …“ und verrät den anderen, warum ihm das so gut gefällt.
Vorschlag 2: Ein Kind macht ein Tiergeräusch und die anderen raten auf Englisch, welches Tier das ist.
Vorschlag 3: Wir spielen „Mein rechter Platz ist leer“. Das Kind nennt einen Namen eines Kindes und sagt danach, als welches Tier das Kind zum freien Platz kommen soll. Das ist ein gehöriges Geschnatter, Gemuhe, Gegacker, Gebelle, Miauen, …
Weitere Infos zu unserem Motto: „Englisch lernen mit Kopf, Herz und Hand„.